Einleitung
Der IPCC
Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, der Weltklimarat) ist eine Institution der Vereinten Nationen, die politischen Entscheidungsträger:innen regelmäßig einen Überblick über den aktuellen Stand der Klimaforschung gibt. Der IPCC trägt die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels zusammen – einschließlich der Auswirkungen, der zukünftigen Risiken sowie der Optionen für Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel – und bewertet diese. Im IPCC kooperieren Wissenschaftler:innen, Regierungen und Beobachterorganisationen aus der ganzen Welt, was die IPCC-Berichte zu vertrauenswürdigen und relevanten Informationsquellen für politische Entscheidungsträger:innen und die Gesellschaft macht.
Seit seiner Gründung im Jahr 1988 ist der IPCC durch sechs Bewertungszyklen gegangen. In jedem Zyklus wurden ein Sachstandsbericht, mehrere Sonderberichte zu spezifischen Themen sowie Methodologie-Berichte (Leitlinien für die Inventur von Treibhausgasen in den Ländern) veröffentlicht. Der im Frühjahr 2023 fertiggestellte Synthesebericht (Assessment Report 6, AR6) schließt den sechsten Zyklus ab, der auch drei Sonderberichte hervorgebracht hat: „1,5°C globale Erwärmung“, „Klimawandel und Landsysteme“, „Ozean und Kryosphäre in einem sich wandelnden Klima“.
Seit 2021 ist das Office for Climate Education (OCE) eine Beobachterorganisation des IPCC. Das OCE hat für alle drei Sonderberichte Zusammenfassungen für Lehrende veröffentlicht (www.sonnentaler.net/ipcc), um Lehrerinnen und Lehrern grundlegende, wissenschaftliche Kenntnisse über den Klimawandel anzubieten.
Die vorliegende Zusammenfassung des sechsten Sachstandsberichts enthält Beiträge der drei Arbeitsgruppen des IPCC: 1) die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels, 2) die Auswirkungen, die Anpassung und die Vulnerabilität, und 3) der Klimaschutz. Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in dieser Zusammenfassung aus dem AR6.
Wie hat sich unser Verständnis des Klimas seit der Gründung des IPCC im Jahr 1990 verändert?
Der erste IPCC-Bericht (herausgebracht 1990) kam zu dem Schluss, dass der durch den Menschen verursachte Klimawandel bald offensichtlich werden würde, konnte aber noch nicht bestätigen, dass er bereits stattfindet. Heute ist die Beweislage überwältigend. Mit viel mehr Daten, Datensätzen über vergangene Klimata und einem zunehmend zuverlässigen Einsatz von Klimamodellen verstehen wir besser, wie die Atmosphäre mit den Ozeanen, dem Eis, dem Schnee, den Ökosystemen und den Landoberflächen der Erde interagiert und wie menschliche Aktivitäten diese Wechselwirkungen beeinflussen. Die Computersimulationen des Klimasystems haben sich drastisch verbessert, so dass immer mehr natürliche Prozesse einbezogen und sehr detaillierte Prognosen für das zukünftige Klima erstellt werden können (Abbildung 1).
Abb. 1: Der erste IPCC-Sachstandsbericht (1990) und der sechste Sachstandsbericht (2021) im Vergleich: Erkenntnisse zum Klima, Beobachtungen und Klimamodelle. Diese Darstellung ist nicht vollständig – viele weitere Fortschritte seit 1990 (theoretisches Verständnis, geologische Aufzeichnungen und die Rückführung von Veränderungen auf menschlichen Einfluss) wurden der Einfachheit halber nicht berücksichtigt. Quelle: IPCC WG1 FAQ1.1 (S. 7) (angepasst)
Fußnoten
1: Quelle: Werte für die CO2-Konzentration in der Atmosphäre (1959 bis heute) vom NOAA Global Monitoring Laboratory
Letzte Aktualisierung: 9.8.2024