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Klimawandel-Glossar

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A

Abfluss: Das Abfließen von Wasser oder Schnee von einem Gebiet an Land.

Abkommen von Paris: Das im Dezember 2015 erzielte Abkommen von Paris war ein Meilenstein in den internationalen Verhandlungen zum Klimawandel. Hauptziel des Abkommens ist es, die globale Erwärmung deutlich unter 2°C zu halten und Anstrengungen zu unternehmen, sie auf 1,5°C zu begrenzen. In dem Abkommen von Paris ist auch verankert, dass alle unterzeichnenden Staaten Klimawandelbildung fördern sollen.

AFOLU: AFOLU steht für "Agriculture, Forestry and Other Land Use", auf Deutsch: Landwirtschaft, Forstwirtschaft und andere Landnutzung.

Agroforstwirtschaft: Landwirtschaftliche Produktionsmethode, bei der auf ei­ner landwirtschaftlichen Fläche sowohl Bäume als auch Feldfrüchte angebaut sowie eventuell zusätzlich Nutztiere gehalten werden.

Albedo: Albedo bedeutet "Weiße" und beschreibt das Reflexionsvermögen ei­nes Objekts oder einer Oberfläche. Eis und Neuschnee haben eine hohe Albedo von 40% bis 80%: Sie reflektieren 40% bis 80% der einfallenden Sonnenstrah­lung. Der Ozean ist dunkel und hat deswegen eine Albedo von unter 10%.

Anpassung: Die Anpassung an bestehende oder zu erwartende Auswirkungen des Klimawandels. In menschlichen Systemen zielt die Anpassung darauf ab, Risiken zu reduzieren, Widerstandsfähigkeit zu erhöhen oder durch den Klima­wandel bedingte günstige Gelegenheiten auszunutzen. Beispiel: Durch den tauenden Permafrostboden in der Arktis wird die landwirtschaftlich nutzbare Fläche größer.

Anthropogene Treibhausgasemissionen: Treibhausgasemissionen, die durch menschliche Aktivitäten – wie Entwaldung, die Verbrennung fossiler Brennstoffe, Industrie und Landwirtschaft – verursacht werden.

Aufforstung: Das Anpflanzen oder Aussäen von Bäumen auf einer Landfläche, die seit langem nicht mehr oder noch nie bewaldet war.

B

Biodiversität: Biodiversität, auch biologische Vielfalt genannt, bezeichnet die Vielfalt der lebenden Organismen. Die Biodiversität umfasst (i) die Vielfalt der Ökosysteme auf unserem Planeten, (ii) die Vielfalt der Arten innerhalb eines Ökosystems und (iii) die Vielfalt innerhalb einer Art.

Biodiversitäts-Hotspot: Eine Region mit einer großen Anzahl verschiedener endemischer Arten (= nur in dieser Region vorkommende Arten), die durch menschliche Aktivitäten bedroht sind. Die meisten Biodiversitäts-Hotspots gibt es in den Tropen.

Biomasse: Organische Materie, die als Treibstoff in einem Kraftwerk verbrannt werden kann, um Elektrizität zu produzieren.

Blauer Kohlenstoff (engl.: blue carbon): Küstenökosysteme (wie Mangro­venwälder, Salzwiesen, Seegraswiesen und Algen) nehmen Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre auf. Die Pflanzen und Bakterien wachsen und spei­chern das CO2. Nach dem Absterben sinken die Überreste der Pflanzen als or­ganische Materie auf den Meeresboden. Werden diese Ökosysteme beeinträch­tigt, kann der blaue Kohlenstoff – so genannt, weil er sich im Ozean befindet – wieder in die Atmosphäre gelangen.

Browning: Systematischer Rückgang des Pflanzenwachstums oder Absterben der Vegetation. Browning führt zu einem Verlust der landwirtschaftlichen Pro­duktivität.

C

CO2-Aufnahme: Alle Prozesse, die zur Entfernung von CO2 aus der Atmo­sphäre beitragen. CO2 kann sich zum Beispiel im Meerwasser auflösen oder es kann von Pflanzen aufgenommen werden (durch Photosynthese) und anschlie­ßend im Boden gespeichert werden.

CO2-Fußabdruck: Der CO2-Fußabdruck ist definiert als die Gesamtmenge an Treibhausgasen, die entweder direkt oder indirekt durch menschliche Aktivitä­ten emittiert wird. Er kann für ein Produkt, eine Einzelperson, eine Gemein­schaft, eine bestimmte Veranstaltung oder eine Einrichtung berechnet werden und wird in CO2-Äquivalent (CO2-eq) angegeben.

D

E

Eisschild: Eine sehr große und dicke Schicht aus mehrjährigem Eis auf einem Kontinent. Es gibt zwei Eisschilde auf unserem Planeten: der Antarktische Eis­schild und der Grönländische Eisschild.

Emissionspfade: Mit Emissionspfad bezeichnet man einen möglichen zukünf­tigen Verlauf der von uns Menschen emittierten Treibhausgasmenge. Jeder Emissionspfad repräsentiert ein bestimmtes Zukunftsszenario. In seinen Bil­dungsmaterialien berücksichtigt das OCE meistens die vom IPCC verwendeten Emissionspfade RCP2.6 und RCP8.5 (RCP steht für Representative Concentra­tion Pathways).

Energie: Im Kontext von Bildung für eine nachhaltige Entwicklung bezeichnet Energie meistens eine "Energiequelle" (ein aus physikalischer Sicht etwas irre­führender Begriff, da Energie weder erzeugt noch zerstört werden kann, sie bleibt erhalten). Von uns Menschen benutzte "Energiequellen" sind zum Beispiel fossile Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas), erneuerbare Energien, Kernenergie.

Entwaldung: Zerstörung von Wäldern, meistens mit dem Ziel, die Waldflächen in landwirtschaftliche Flächen umzuwandeln.

Erneuerbare Energien: Energiequelle, die im Maßstab eines Menschenlebens nicht erschöpfbar ist: Sonnenenergie, Windenergie, Wasserkraft, Geothermie und Energie aus Biomasse.

Evapotranspiration: Durch Evapotranspiration wird Wasser von der Land­oberfläche an die Atmosphäre abgegeben – einerseits durch die Wasserver­dunstung von Boden und Wasseroberflächen, und andererseits durch die Transpiration der Pflanzen.

Exposition: Wie stark eine Bevölkerung einer bestimmten Klimagefahr ausge­setzt ist, beispielsweise aufgrund ihrer geografischen Lage. Beispiel: Niedrig­liegende Regionen sind dem Anstieg des Meeresspiegels eher ausgesetzt als bergige Regionen.

Extreme Ereignisse: Ungewöhnliche natürliche Ereignisse, die sich negativ auf Mensch und Natur auswirken: Wirbelstürme, Stürme, Erdrutsche, Wald­brände, Dürren und Hitzewellen.

F

Fairness: Siehe Gerechtigkeit.

Fossile Brennstoffe: Kohlenstoffhaltige Energieträger (z. B. Kohle, Erdöl und Erdgas), die durch die vor Millionen von Jahren erfolgte Zersetzung von organi­scher Materie entstanden sind und im Erdboden gespeichert sind. Die Verbren­nung fossiler Brennstoffe (bei der insbesondere CO2 erzeugt wird) ist eine der Hauptursachen für den Treibhauseffekt. Die Reserven für fossile Brennstoffe sind endlich, sie sind nicht erneuerbar.

G

Gemeinsame sozioökonomische Entwicklungspfade (SSPs): Wenn man sich mit der Zukunft menschlicher Gesellschaften befasst, kann man sich an­schauen, wie sich wohl die soziale und wirtschaftliche Lage verschiedener Regionen, Länder oder der Gesellschaft allgemein entwickeln wird. Man kann insbesondere schauen, wie sich der Klimawandel auf diese sozioökonomischen Aspekte auswirken wird. Die gemeinsamen sozioökonomischen Entwicklungs­pfade (engl.: Shared Socio-economic Pathways = SSPs) betrachten die Ent­wicklung bis zum Jahr 2100 für verschiedene Klimaschutz-/Anpassungsszena­rien:

Die SSPs werden im 6. IPCC-Sachstandsbericht zur Klimawandelforschung verwendet.

Gerechtigkeit: Wenn in Bezug auf Bildung, Gesundheit, Rechte usw. alle die gleichen Chancen erhalten. Im Kontext des Klimawandels geht es um die faire Verteilung der durch den Klimawandel bedingten Belastungen und Chancen.

Gletscher: Eine große Eismasse an Land, die sich langsam bergab bewegt.

Globale Erwärmung: Siehe Klimawandel.

Globale mittlere Oberflächentemperatur: Mittelwert der weltweiten Luft­temperaturen an der Erdoberfläche.

Greening: Zunahme der Produktivität der Vegetation – Bäume, Sträucher, krautige Pflanzen und Bodendecker – über einen bestimmten Zeitraum.

H

Hitzewelle: Ein Zeitabschnitt mit ungewöhnlich heißem Wetter, mit hohen Tagestemperaturen und nur wenig oder keiner Abkühlung in der Nacht. Eine Hitzewelle kann mehrere Wochen andauern.

I

Industrielle Revolution: Historischer Zeitabschnitt zwischen 1760 und den 1840ern. Er kennzeichnet den Übergang von der Agrar- zur Industriegesell­schaft. Die industrielle Revolution begann in Europa und den Vereinigten Staa­ten und führte zu einer schnellen Entwicklung der Produktivität, der Technolo­gie, der Dienstleistungen und der Wissenschaft. Das führte zu einem Bevölke­rungswachstum und einer damit verbundenen Erhöhung der Treibhausgasemis­sionen.

Infrarotstrahlung: Infrarotstrahlung ist der unsichtbare Teil des Lichts, den wir als Wärme wahrnehmen. Sie spielt beim Treibhauseffekt eine wichtige Rolle.

Invasive Arten: Arten, die es an einem bestimmten Ort normalerweise nicht gibt bzw. ursprünglich nicht gab. Wenn sich invasive Arten stark verbreiten, können sie der Umwelt und unserer Gesundheit schaden.

IPCC: Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), auch Weltklima­rat genannt, ist eine internationale Institution, die 1988 von den Vereinten Na­tionen gegründet wurde. Der IPCC trägt regelmäßig den aktuellen Stand der Klimaforschung zusammen. Die Berichte enthalten wissenschaftliche, techni­sche und sozioökonomische Erkenntnisse zum Klimawandel, zu den Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sowie zu Klimaschutz- und Anpassungs­strategien. Der IPCC betreibt keine eigene Forschung.

J

K

Kalben: Wenn Eis von Gletschern, Eisschilden oder Eisbergen abbricht.

Kaskadeneffekt: Unvermeidliche und manchmal unvorhersehbare Verkettung von Ereignissen – ausgelöst durch eine Handlung oder ein Verhalten –, die sich auf einen Teil des Klimasystems auswirkt. Kaskadeneffekte sind oft negativ.

Kipp-Punkt: Der Punkt, an dem eine Reihe kleiner Veränderungen oder Ereig­nisse bedeutend genug wird, um größere, bedeutendere Veränderungen her­vorzurufen.

Klima: Ein durchschnittliches Muster von Wetterbedingungen – Temperatur, Niederschlag, Feuchtigkeit, Wind, Luftdruck – in einer bestimmten Region über einen langen Zeitraum hinweg (mindestens 30 Jahre).

Klimagerechtigkeit: Eine Form von Umwelt- und sozialer Gerechtigkeit, die die Verantwortung für die Bewältigung des Klimawandels annimmt und die Un­terschiede bei den Möglichkeiten zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel erkennt. Es geht dabei um die Unterschiede zwischen den Men­schen und Ländern, die stärker zum Klimawandel beitragen, und denjenigen, die verstärkt von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

Klimaresiliente Pfade: Pfade, die Klimaschutz und Anpassung kombinieren, um gefährliche Eingriffe in das Klimasystem zu verhindern und eine nachhaltige Entwicklung der Menschheit zu ermöglichen.

Klimaschutz (engl.: mitigation): Menschliches Eingreifen, um die globale Er­wärmung einzudämmen. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und Treibhausgassenken zu vergrößern.

Klimasystem: Das Klima ist ein komplexes und dynamisches System, dessen Hauptenergiequelle die Sonne ist. Das Klimasystem wird durch zahlreiche Fak­toren bestimmt, die miteinander wechselwirken und sich gegenseitig beeinflus­sen: die Atmosphäre, der Ozean, die Kryosphäre, die Landoberfläche und die Biosphäre.

Klimawandel: Der Klimawandel bezeichnet Veränderungen des globalen Klima­systems: Veränderungen der Temperatur und des Niederschlags, extreme Er­eignisse, Anstieg des Meeresspiegels und Ozeanversauerung. Der Begriff wird vor allem verwendet, um den menschengemachten Klimawandel zu beschrei­ben, der mit Beginn der industriellen Revolution eingesetzt hat. Der Klimawan­del verursacht die Erderwärmung. Es wird auch der Begriff "globale Erwärmung" benutzt.

Klimazone: Gebiete mit unterschiedlichem Klima, die anhand verschiedener Parameter wie Temperatur, Niederschlag usw. klassifiziert werden.

Kohlensäure (H2CO3): Kohlensäure entsteht, wenn sich Kohlenstoffdioxid (CO2) in Wasser auflöst. Dadurch steigt der Säuregehalt des Wassers. Die dazugehörige chemische Reaktion lautet: CO2 + H2O ↔ H2CO3

Kohlenstoffabscheidung: Auch CO2-Sequestrierung genannt. Maßnahmen, durch die CO2 aus der Atmosphäre entfernt wird und dauerhaft im Boden oder im Ozean gespeichert wird. Die natürliche CO2-Aufnahme, die nicht direkt auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist, gehört nicht zu den Kohlenstoff­abscheidungsmaßnahmen.

Kohlenstoffdioxid (CO2): Ein Gas, das bei der Verbrennung von kohlenstoff­haltigen Verbindungen (z. B. fossilen Brennstoffen oder Holz) erzeugt wird. Es entsteht auch durch die Atmung von Lebewesen. CO2 trägt zum Treibhaus­effekt und zur Versauerung der Ozeane bei.

Kohlenstoffdioxid-Düngung: Von CO2-Düngung spricht man, wenn durch die höhere CO2-Konzentration in der Atmosphäre die Photosyntheserate der Pflan­zen größer wird.

Kohlenstoffsenke: Natürliches Reservoir, in dem kohlenstoffhaltige Materie dauerhaft gespeichert wird. Kohlenstoffsenken tragen zur Reduzierung der CO2-Menge in der Atmosphäre bei. Beispiele für Kohlenstoffsenken sind Böden und der Ozean, außerdem Pflanzen an Land und im Wasser und Phytoplankton, die mit Sonnenenergie durch Photosynthese atmosphärisches CO2 in Kohlen­stoffverbindungen umwandeln.

Komplexes System: Ein System (wie das Klimasystem), das von vielen Fak­toren reguliert wird, die miteinander wechselwirken und sich gegenseitig be­einflussen: beim Klimasystem zum Beispiel die Atmosphäre, der Ozean, die Kryo­sphäre, das Land und die Biosphäre.

Kontinentaleis: Kontinentaleis umfasst alle Eismassen an Land wie zum Bei­spiel Gletscher und Eisschilde. Nicht dazu zählen Schnee, Permafrost und Meer­eis. Kontinentaleis entsteht durch die Ansammlung und Verdichtung von Schnee über einen langen Zeitraum hinweg. Oft wird auch der Begriff Inlandeis verwendet.

Kryosphäre: Eis und Schnee auf der Erde – sowohl an Land als auch im Was­ser: Gletscher, Eisschilde, Meereis, Schnee, Permafrost, gefrorene Seen und Flüsse.

Küstenerosion: Durch die Einwirkung von Wind, Wellen und Strömungen wer­den an den Küsten Sand und Fels abgetragen, was zu Landverlust führt. Die Küstenerosion kann durch menschliche Aktivitäten sowie durch den Klimawan­del (vor allem durch den Anstieg des Meeresspiegels und zunehmenden Nieder­schlag) verstärkt werden.

Küstenökosysteme: Küstenökosysteme entstehen dort, wo Land auf Wasser trifft. In diesen Gebieten kann es zu einer Mischung aus Süß- und Salzwasser kommen, was eine einzigartige Umgebung schafft, mit einer spezifischen Struk­tur und Artenvielfalt. Zu den Küstenökosystemen zählen Salzwiesen, Man­groven, Seegraswiesen, Flussmündungen und Buchten.

L

Landdegradation: Der Verlust von Ackerland als Folge von Wassererosion, Küstenerosion, Winderosion, Versalzung, Verlust an organischer Materie, Rück­gang der Bodenfruchtbarkeit, Bodenversauerung usw.

M

Marine Hitzewelle: Wenn die Ozeantemperatur über einen längeren Zeitraum (mindestens 5 Tage) ungewöhnlich hoch ist (mindestens 2°C über dem jahres­zeitlichen Mittelwert).

Meereis: Gefrorenes Meerwasser, das auf der Ozeanoberfläche schwimmt.

Meeresspiegelanstieg: Der weltweite Anstieg des mittleren Meeresspiegels, verglichen mit dem Meeresspiegel in vorindustrieller Zeit.

Meeresströmung: Eine Bewegung von Wassermassen durch den Ozean. War­me und kalte Strömungen verteilen Wärme rund um den Planeten.

Migration: Siehe Umsiedlung.

Moore: Feuchtgebiete mit einem hohen Anteil an organischer Materie im Bo­den. In den Mooren lagern sich nicht vollständig zersetzte Pflanzen ab und bilden den für Moore charakteristischen Torf.

N

Nachhaltige Entwicklung: Entwicklung, die den Bedürfnissen der Gegenwart gerecht wird, ohne zukünftigen Generationen die Möglichkeit zu rauben, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.

Nachhaltigkeitsziele (SDGs): Die Vereinten Nationen (UNO) haben dazu auf­gerufen, bis 2030 die weltweite Armut zu beenden, unseren Planeten zu schützen und sicherzustellen, dass alle Menschen in Frieden und Wohlstand le­ben. 2015 hat die UNO daher 17 Nachhaltigkeitsziele (engl.: Sustainable Dev­elopment Goals = SDGs) definiert, die von allen 193 Mitgliedsstaaten angenom­men wurden:
(1) keine Armut, (2) kein Hunger, (3) Gesundheit und Wohlergehen, (4) hoch­wertige Bildung, (5) Geschlechtergleichheit, (6) sauberes Wasser und Sanitär­einrichtungen, (7) bezahlbare und saubere Energie, (8) menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, (9) Industrie, Innovation und Infrastruktur, (10) weniger Ungleichheiten, (11) nachhaltige Städte und Gemeinden, (12) nach­haltige/r Konsum und Produktion, (13) Maßnahmen zum Klimaschutz, (14) Leben unter Wasser, (15) Leben an Land, (16) Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen, (17) Partnerschaften zur Erreichung der Ziele.

Sustainable Development Goals

Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen
(zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Natürliche Variabilität: Variationen im Klimasystem, die nicht auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen sind. Zum Beispiel ist ‚El-Niño‘ ein Phänomen, das alle paar Jahre auftritt, während der Wechsel zwischen Kalt- und Warmzeiten auf einer Zeitskala von Jahrtausenden geschieht.

Netto-null-Emissionen (= CO2-Neutralität): Netto-null-Emissionen werden erreicht, wenn global betrachtet keine weiteren menschengemachten Treib­hausgase in die Atmosphäre gelangen. Das ist erreicht, wenn die Treibhaus­gasemissionen durch Kohlenstoffabscheidung ausgeglichen werden bzw. wenn man die Emissionen komplett vermeidet.

O

Ökosystem: Ein Ökosystem ist die Gesamtheit aller Lebewesen in einer be­stimmten Umgebung plus diese Umgebung selbst. Alle Bestandteile eines Öko­systems hängen voneinander ab und wechselwirken miteinander.

Ökosystemdienstleistungen: Menschen profitieren direkt und indirekt von ihrer natürlichen Umgebung (den Ökosystemen). Beispiele: Ökosysteme produ­zieren Sauerstoff (durch Photosynthese) und Nahrung, und versorgen uns mit Rohstoffen. Ökosysteme halten die Bodenfruchtbarkeit (mittels Mikroorganis­men und Pilzen), sorgen für die Befruchtung von Pflanzen (durch Bestäubung) und schützen die Küsten (durch intakte Korallenriffe und Mangroven). Wir brauchen die Ökosysteme zur Erholung und für unsere Freizeitaktivitäten. Au­ßerdem haben sie für uns Menschen eine kulturelle und spirituelle Bedeutung.

Ozeanoberflächentemperatur: Die durchschnittliche Wassertemperatur in einer Tiefe zwischen 1 mm und 20 m (je nach Messmethode).

Ozeanversauerung: Ein Anstieg des Säuregehalts des Meerwassers – verur­sacht durch CO2 aus der Atmosphäre, das sich im Oberflächenwasser des Ozeans auflöst. Wenn CO2 mit Wasser reagiert, wird das Wasser saurer. Die entsprechende chemische Reaktion lautet: H2CO3 ↔ CO32− + 2H+ .
Die Konzentration an H+-Ionen ist ein Maß für den Säuregehalt des Meerwas­sers: Je höher die H+-Konzentration, desto niedriger ist der pH-Wert bzw. desto saurer ist das Wasser.

Ozonschicht: Ozon (O3) ist ein Gas, das in der Atmosphäre vorkommt. Die Ozonschicht ist eine Schicht der Atmosphäre (in einer Höhe zwischen 15 und 50 km über Meereshöhe), in der es besonders viel Ozon gibt. Das Ozonloch beschreibt einen Bereich der Ozonschicht, in dem durch menschliche Aktivi­täten (die Verwendung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen als Kühlmittel) die Ozonkonzentration geringer ist.

P

Permafrost: Boden, Gestein oder Sediment, das ständig gefroren ist (in min­destens zwei aufeinanderfolgenden Jahren).

pH: Der pH ist ein Maß für den Säuregrad oder die Alkalinität einer Lösung. Die pH-Skala geht von 0 bis 14 (7 ist neutral). Ein niedriger pH-Wert zeigt eine saure Lösung an, ein hoher pH-Wert eine alkalische Lösung.

Primärproduktion: Primärproduktion im Ozean ist der Prozess, bei dem Pri­märproduzenten wie Pflanzen, Phytoplankton und Algen durch Photosynthese aus CO2, Wasser, Mineralstoffen und Licht organische Materie produzieren.

Q

R

Rückkopplung: Eine Rückkopplungsschleife kann sich positiv oder negativ (Teufelskreis) auswirken: Manche Ereignisse oder Prozesse verstärken (posi­tive Rückkopplung) oder verringern (negative Rückkopplung) eine oder mehrere Ursachen der globalen Erwärmung.

S

Sandsturm: Sand und Staub, die in extrem trockenen Gebieten wie Wüsten durch starke Winde aufgewirbelt und fortgetragen werden.

Strahlungsgleichgewicht: Ohne Klimawandel ist die auf das Erde-Atmosphä­re-System treffende Strahlung gleich der von diesem System abgegebenen Strahlung. Dieses Strahlungsgleichgewicht macht, dass die Temperatur an der Erdoberfläche stabil ist. Wird dieses Gleichgewicht gestört, kann das auch Auswirkungen auf das Klima der Erde haben. Die seit der industriellen Revolu­tion erhöhten, menschengemachten Treibhausgasemissionen sind ein Beispiel für eine Störung dieses Strahlungsgleichgewichts. Ein Maß für diese Störungen – und damit der globalen mittleren Oberflächentemperatur der Erde – ist der Strahlungsantrieb (er kann positiv oder negativ sein). Beispiel: Die menschen­gemachten Treibhausgasemissionen haben seit Beginn der industriellen Revolu­tion zu einem Strahlungsantrieb von 3 W/m2 geführt.

Stratifikation (im Ozean): Wasserschichten mit unterschiedlichen Eigen­schaften: Salzgehalt des Wassers (Salinität), Sauerstoffgehalt, Dichte und/oder Temperatur. Wassermassen mit unterschiedlichen Eigenschaften vermischen sich nicht. Das führt dazu, dass es in manchen Bereichen des Ozeans an Nährstoffen oder Sauerstoff fehlt, mit entsprechenden Konsequen­zen für marine Lebewesen.

Sturmflut: Lokaler Anstieg des Meeresspiegels, verursacht durch Wind- und Luftdruckveränderungen infolge eines Sturms.

T

Temperatur-Overshoot : Die vorübergehende Überschreitung eines bestimm­ten Grenzwertes der globalen Erwärmung.

Thermische Trägheit: Die Eigenschaft von Materie, sich der Temperatur ihrer Umgebung anzunähern. Je langsamer dieser Vorgang ist, desto höher ist die thermische Trägheit. Beispiel: Die Atmosphäre erwärmt sich schneller als der Ozean – das bedeutet, dass der Ozean eine größere Trägheit hat als die Atmosphäre.

Thermohaline Zirkulation: Tiefe und oberflächliche Meeresströmungen, die durch Unterschiede in der Temperatur und dem Salzgehalt der unterschiedli­chen Wasserschichten entstehen. Kaltes und salzigeres Wasser sinkt in die Tiefen des Ozeans, während warmes und weniger salziges Wasser nach oben treibt. Das "globale Förderband", die großen Meeresströmungen des Ozeans, transportiert Wärme rund um die Erde.

Transformation: Im Hinblick auf den Klimawandel und seine Auswirkungen: Anpassungsmaßnahmen, durch die grundlegende Merkmale eines Systems verändert werden.

Treibhauseffekt: Sonnenstrahlung durchquert die Atmosphäre, wird von der Erdoberfläche absorbiert und erwärmt diese. Die aufgenommene Sonnenstrah­lung wird in Infrarotstrahlung (Wärme) umgewandelt. Ein Teil dieser Infrarot­strahlung wird bei ihrem Weg in Richtung Weltall von Treibhausgasen eingefan­gen und zurück zur Erdoberfläche geschickt. Dadurch wird die Erdoberfläche noch weiter erwärmt. Das erklärt die Erderwärmung, die wir seit etwa andert­halb Jahrhunderten beobachten: Je mehr Treibhausgase in der Atmosphäre, desto stärker ist der Treibhauseffekt.

Treibhausgas: Treibhausgase verursachen den Treibhauseffekt. Die wich­tigsten Treibhausgase sind Wasserdampf (H2O), Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und Ozon (O3).

Treibhauspotenzial: Das Treibhauspotenzial von CO2 ist per Definition 1, un­abhängig vom betrachteten Zeitintervall. CO2 verbleibt sehr lange in der At­mosphäre, bis zu Tausenden von Jahren. Das Treibhauspotenzial von Methan (CH4) beträgt über ein Zeitintervall von 100 Jahren 28-36. Heute ausgestoße­nes CH4 verbleibt im Mittel ungefähr 10 Jahre in der Atmosphäre, also viel we­niger lang als CO2. Allerdings absorbiert CH4 mehr Strahlung als CO2.
Das Treibhauspotenzial spiegelt den Nettoeffekt der kürzeren Verweildauer in der Atmosphäre und des höheren Absorptionsvermögens wider. Über ein Zeit­intervall von 100 Jahren ist das Treibhauspotenzial von Lachgas (N2O) 265-298 Mal größer als das von CO2. Heute ausgestoßenes N2O bleibt im Mittel 100 Jahre in der Atmosphäre.

Trockengebiet: Trockengebiete sind Gebiete, in denen Wassermangel herrscht. Zu den Trockengebieten gehören Agrarland, Buschland, Grasland, Savannen, Halbwüsten und echte Wüsten.

U

Umsiedlung (= Migration): Wenn Menschen von einem Ort zu einem anderen ziehen (müssen). Eine Umsiedlung kann vorübergehend oder dauerhaft sein. Der Klimawandel kann der Grund sein, weshalb Menschen migrieren müssen bzw. umgesiedelt werden – das Leben an ihrem ursprünglichen Wohnort ist zu gefährlich geworden bzw. bietet ihnen keine Existenzgrundlage mehr.

Umweltverschmutzung: Beschreibt die durch menschliche Aktivitäten verur­sachte Verschmutzung der Umwelt, d. h. das Einbringen von Elementen, die die Umgebung (zer)stören. Beispiel: Von Menschen eingesetzte Pestizide oder weggeworfenes Plastik kann in der Umwelt anderen Lebewesen schaden. Um­weltverschmutzung kann Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben – zum Beispiel der von Autos ausgestoßene Feinstaub.

V

Vorindustriell: Die mehrere Jahrhunderte umfassende Zeit vor Beginn der industriellen Revolution, die etwa 1850 einsetzte. Als die Menschen begannen mehr Fabriken zu bauen, stieg auch der Einsatz fossiler Brennstoffe, und es wurden mehr Treibhausgase ausgestoßen. In Untersuchungen zum Klimawandel wird für die vorindustrielle Zeit der Bezugszeitraum 1850-1900 gewählt.

Vulnerabilität: Die Empfindlichkeit einer Bevölkerung oder menschlicher Infra­struktur gegenüber den Gefahren des Klimawandels. Beispiel: Eine niedriglie­gende Region mit gutem Küstenschutz ist weniger vulnerabel gegenüber dem Meeresspiegelanstieg als eine niedrigliegende Region ohne Küstenschutz (bzw. ohne finanzielle Mittel für Küstenschutz).

W

Wärmeausdehnung: Zunahme des Volumens eines Körpers (oder einer Flüs­sigkeit oder eines Gases) aufgrund des Anstiegs seiner Temperatur. Im Hinblick auf den Klimawandel: Wenn der Ozean wärmer wird, dehnt er sich aus und nimmt mehr Platz ein. Das führt zu einem Anstieg des Meeresspiegels.

Wärmeinsel-Effekt: Ein städtisches Gebiet, in dem die Durchschnittstempe­ratur höher ist als in seiner ländlichen Umgebung, weil Gebäude und Straßen mehr Wärme aufnehmen und speichern, und durch menschliche Aktivitäten mehr Wärme erzeugt wird.

Wärmesenke: Im Kontext des Klimawandels ist eine Wärmesenke etwas, das Wärme von der wärmer werdenden Atmosphäre aufnehmen kann, wie zum Bei­spiel ein Wald oder der Ozean. Wenn die Atmosphäre Wärme abgibt, wird sie kühler. Die größte Wärmesenke des Klimasystems ist der Ozean, der bislang 90% der durch die globale Erwärmung entstandenen Wärme aufgenommen hat.

Wetter: Der Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. Das Wetter wird durch zahlreiche Variablen beschrie­ben, wie etwa die Temperatur, der Niederschlag, die Wolkendichte oder die Windstärke und -richtung.

Wiederaufforstung: Das Anpflanzen von Bäumen auf einer Landfläche, die früher bewaldet war, dann aber für eine andere Nutzung umgewandelt wurde.

Wüstenbildung: Durch Menschen verursachte oder klimabedingte Landdegra­dation in ariden und semiariden Gegenden.

XYZ

Letzte Aktualisierung: 1.11.2021

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