Wie funktioniert der Austausch zwischen Eigelb, Eiweiß und Embryo?
Frage von: | |
Datum: | 24.11.2008 |
Guten Tag.
Wie funktioniert der Austausch zwischen Eigelb, Eiweiß und Embryo? Wie besteht ohne Nabelschnur eine Verbindung zwischen ihnen? An welcher Stelle passiert der Austausch? Was ist der Unterschied zwischen Eigelb und Eiweiß? Dienen beide als Nahrungsreserven?
Vielen Dank!
Antwort von: | |
Datum: | 26.11.2008 |
Guten Tag.
Es ist in der Tat so, dass sowohl Eiweiß als auch Eigelb Nahrungsreserven enthalten, die zur Entwicklung des Embryos notwendig sind. Das Eiweiß besteht hauptsächlich aus Wasser (85%) und Proteinen (15%). Das Eigelb ist ursprünglich die weibliche Fortpflanzungszelle. Bei den Vögeln ist es eine riesige Zelle, die vollgestopft ist mit Nahrungsreserven, in erster Linie Fette (Lipide). Wenn das Ei befruchtet wurde, ist das Eigelb eine Zygote. Die Entwicklung zum Embryo beginnt schon lange, bevor das Ei gelegt wird. Zum Zeitpunkt der Eiablage besteht der Embryo bereits aus 50 000 Zellen, und er "schwimmt" auf dem Eigelb.
Zu Beginn der Entwicklung geschieht der Austausch mit dem Eigelb direkt – durch Diffusion. Im Laufe der Entwicklung bildet sich dann ein Sack, Dottersack genannt, der nach und nach das Eigelb umhüllt und an dessen Oberfläche sich Blutgefäße bilden. Die innere Wand des Dottersacks verdaut das Eigelb, und die daraus entstehenden Nährstoffe gelangen in die Blutgefäße. Anders als Sie es vermutet haben, gibt es auch eine Nabelschnur, die die Gefäße des Dottersacks und den Embryo verbindet.
Die Proteine des Eiweiß' werden ebenfalls verdaut, und zwar durch die Allantois, auch embryonale Harnblase genannt. Die Allantois spielt anfänglich bei der Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten eine Rolle, später steuert sie die Atmung. Auch hier gelangen die entstehenden Nährstoffe – über die Nabelschnur – wieder zum Embryo.