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Homepage > Aktivitäten > Biologie > Klassifizierung von Lebewesen > Biodiversität macht Schule! > 1: Was ist Biodiversität? > Sortieren, Ordnen, Klassifizieren

Unterrichtsstunde 4 (fakultativ): Ordnung in die Biodi­versität bringen: Sortieren, Ordnen, Klassifizieren

Autoren:
Publikation: 4.7.2012
Lernstufe: 3
Übersicht:
  • Anhand von Fotos von Lebewesen diskutiert die Klasse über Sinn und Zweck, Lebewesen zu sortieren, zu ordnen oder zu klassifizieren. Dabei stellen die Schüler fest, wie sehr es in der Wissenschaft darauf an­kommt, dass man sich über die Bedeutung eines Wortes einig ist. Nur so weiß man auch, was zu tun ist.
Ziele:
  • Verstehen, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, Dinge zu "ordnen": Man kann sie sortieren, ordnen, klassifizieren.
Angestrebte Kenntnisse:
  • Sich über den Sinn von Wörtern Gedanken machen.
  • Lebewesen beobachten und vergleichen.
  • Diskutieren, debattieren, sich einigen können.
Wortschatz: Biodiversität, Artenvielfalt, Klassifizierung, klassifizieren, sortieren, ordnen
Dauer: 1h
Material: Für jede Schülergruppe:
  • die Bildtafel 18 im A4-Format fotokopieren und die 14 Tierbilder ausschneiden lassen.
Für die Klasse:
Herkunft: La main à la pâte, Paris

Vorbereitung der Unterrichtsstunde

Gemeinsame Anmerkungen zu den Unterrichtsstunden 4 und 5

Vor der Stunde müssen die Bildtafeln ausgedruckt werden. Es ist auch ratsam, sich im Voraus mit den Aktivitäten und den beobachteten Merkmalen der Tiere vertraut zu machen. Die Schüler werden eine Menge Fragen stellen, die sich besser beantworten lassen, wenn der Lehrer sich die Thematik sorgfältig ange­eignet hat.

Das Arbeitsblatt 3 mit den Merkmalen für die Klassifizierung soll sowohl Lehrern als auch Schülern eine Hilfe sein.

Pädagogische Anmerkung

Diese Aktivität ist fakultativ, man kann sie auch überspringen und gleich mit der Unterrichtsstunde 5 weitermachen. Auf der anderen Seite ist sie jedoch auch sehr nützlich, weil in ihr ein wichtiger Aspekt wissenschaftlichen Arbei­tens zum Tragen kommt: die präzise Bildung und Verwendung von Begriffen.

Im Alltag werden die Begriffe Sortieren, Ordnen, Klassifizieren oft durchein­andergeworfen. Wenn man allerdings wissenschaftlich arbeitet, muss man genau wissen, worüber man spricht, damit man in der Literatur und/oder im Internet das Richtige nachschlagen und mit allen gemeinsam an einer genau definierten Fragestellung arbeiten kann.

Außerdem bekommen die Schüler in dieser Aktivität eine erste Übersicht über die später zu klassifizierenden Lebewesen.

Eingangsfrage

Zunächst hilft man den Schülern, sich die Begriffe und (Er)Kenntnisse der vorangegangenen Unterrichtsstunden wieder ins Gedächtnis zu rufen: "Die Lebewesen auf der Erde sind zahlreich und unterschiedlich: Das ist einer der Aspekte der Biodiversität". Wie kommt es zu dieser Artenvielfalt? "Die ver­schiedenen Arten entstehen dadurch, dass sie in unterschiedlichen Umge­bungen (über)leben (müssen). Man spricht von 'natürlicher Selektion', sie ist eine der treibenden Kräfte der Evolution".

Die Eingangsfrage dieser Unterrichtsstunde lautet: "Wenn wir Menschen die Welt, die uns umgibt, besser verstehen wollen, müssen wir die Lebewesen klassifizieren, eine Ordnung in die Vielfalt bringen. Dann sehen wir klarer. Wie schaffen es die Wissenschaftler, die sich mit der Artenvielfalt beschäftigen, eine Ordnung in all die Arten zu bringen?"

Die Klasse macht Vorschläge. Eventuell kann der Lehrer an das Sortierspiel in der zweiten Unterrichtsstunde erinnern.

"Warum habt ihr bestimmte Lebewesen zusammen in eine Klarsichthülle ge­steckt? Weil sie Ähnlichkeiten aufweisen. Wir werden uns mit dem Aussehen der Lebewesen nun näher beschäftigen, um Ordnung in diese Welt zu bringen."

Aktivität: Sortieren, Ordnen, Klassifizieren

Zunächst richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Wortwahl. Der Lehrer schreibt drei Verben an die Tafel: sortieren, ordnen, klassifizieren. Er lässt die Schüler nachdenken und fordert sie dann auf, über die drei Tätigkeiten zu diskutieren, die durch diese Verben beschrieben werden.

Damit die unterschiedlichen Bedeutungen der in der Alltagssprache oft durch­einandergeratenden Wörter klarer werden, kann man sich Beispiele ausdenken.

Beispiele: Man sortiert reife und unreife Früchte, man sortiert blaue und rote Perlen. In der Mathematik bildet man eine Reihe, man ordnet vom Kleinsten bis zum Größten. In der Bücherei ordnet man die Bücher in alphabetischer Reihen­folge. Papiere lassen sich klassifizieren: Man heftet all diejenigen zusammen ab, die etwas mit der Bank zu tun haben, Rechnungen kommen in einen eige­nen Ordner usw. Genauso macht man es mit Dateien am Computer.

Bei der Betrachtung der verschiedenen Beispiele taucht immer wieder der Begriff "Kriterium" auf: Man sortiert, ordnet oder klassifiziert nach einem Kriterium, für das man sich entschieden hat.

Die 14 Tierbilder, die zuvor fotokopiert, ausgeschnitten und gemischt wurden, werden an die Tafel geheftet (Bildtafeln 19 bis 25).

Die Klasse überlegt sich zum Sortieren, Ordnen und Klassifizieren Kriterien.

Übersicht der zu sortierenden Tiere: Bildtafel 18

Bildtafel 18

Abb. 1: Die 14 Tiere der Bildtafel 18

Plakate: Beispiele für Sortieren, Ordnen, Klassifizieren

Abb. 2: Beispiele für Kriterien, die die Kinder vorgeschlagen haben (vergrößertes Bild)

Die Schüler bilden Arbeitsgruppen. An jede Gruppe wird ein Satz der Einzelbil­der (Bildtafel 18) verteilt. Der Arbeitsauftrag lautet: Jede Gruppe soll sich auf eines der an der Tafel stehenden Kriterien einigen und die Tierbilder auf dem Tisch anschließend nach diesem Kriterium sortieren, ordnen oder klassifizieren. Wenn dies geschehen ist, wird in jeder Gruppe ein Sprecher ernannt, der erklärt, was gemacht wurde.

Mögliche Ergebnisse

"Wir sortieren die Tiere nach den Kriterien 'kann fliegen' und 'kann nicht fliegen'."

Gruppe von Tieren, die fliegen

Abb. 3: Tiere, die fliegen können

Gruppe von Tieren, die nicht fliegen

Abb. 4: Tiere, die nicht fliegen können

"Wir ordnen die Tiere vom kleinsten zum größten."

Tiere nach Größe sortiert

Abb. 5: Tiere nach Größe sortiert

"Wir klassifizieren die Tiere nach Merkmalen ihres Körpers: harte Schale, nur Haut, Haut und Schuppen, Haut und Federn, Haut und Haare oder Fell".

Tiere mit einer harten Schale

Abb. 6: Tiere mit einer harten "Schale"

Tiere mit nackter Haut

Abb. 7: Tiere mit "nackter" Haut

Tiere mit Schuppen auf der Haut

Abb. 8: Tiere mit Schuppen auf der Haut

Tiere mit Federn auf der Haut

Abb. 9: Tiere mit Federn auf der Haut

Tiere mit Haaren auf der Haut

Abb. 10: Tiere mit Haaren auf der Haut

Pädagogische Anmerkungen

  • Hier geht es nicht um "richtige Antworten", sondern darum, das Nach­denken und das Urteilsvermögen anzuspornen. Die Schüler sollen disku­tieren und die Aufgabe lösen, auch wenn die Lösung keiner "biologi­schen Realität" entspricht.
  • Häufig kommt es bei den Vorschlägen zum Sortieren, Ordnen und Klassi­fizieren zu Auseinandersetzungen in den Gruppen, vornehmlich wenn das gewählte Kriterium ein subjektives ist (zum Beispiel ordnen "vom hässlichsten zum schönsten"). Sich auseinanderzusetzen und Zuge­ständnisse oder Kompromisse zu machen, gehört zum Lernprozess dazu – sowohl aus wissenschaftlicher Sicht als auch im Alltag.

Am Ende dieser Aktivität werden – mit Blick auf die ganzen Auseinander­set­zungen – gemeinsam Definitionen formuliert und ins Arbeitsheft eingetragen.

Beispiel für Definitionen:

Eine Auswahl von Lebewesen sortieren heißt, diese Lebewesen nach einem Kriterium in (gegensätzliche) Gruppen zu unterteilen (die Tiere, die etwas "haben" und die Tiere, die das "nicht haben"; die Tiere, die etwas "machen" und die Tiere, die das "nicht machen", usw.).

Eine Auswahl von Lebewesen ordnen heißt, diese Lebewesen nach einem uns interessierenden Gesichtspunkt in eine bestimmte Ordnung/Reihenfolge bringen.

Eine Auswahl von Lebewesen klassifizieren heißt, Gruppen zu bilden nach Merkmalen, die alle innerhalb einer Gruppe miteinander teilen, zum Beispiel nach Ähnlichkeiten.

Letzte Aktualisierung: 11.3.2015

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