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Homepage > Dokumentation > IPCC-Berichte > IPCC-Sonderbericht „Klimawandel und Landsys­teme” – Zusammenfassung für Lehrende > Das Land kann nicht alles lösen

3. Das Land kann nicht alles lösen

1 Land, Menschen und Klimawandel 2 Das Land: Teil des Problems und Teil der Lösung 3 Das Land kann nicht alles lösen
Autoren:
Publikation: 18.10.2021
Herkunft: Office for Climate Education

Klimaschutzstrategien umsetzen

Es gibt zahlreiche nachhaltige Landbewirtschaftungspraktiken, doch teilweise verhindern viele Hindernisse deren Anwendung im großen Maßstab. Dies ist vor allem auf einen Mangel an Wissen und praktischer Erfahrung sowie auf einen fehlenden Zugang zu Ressourcen und landwirtschaftlichen Beratungs­diensten zurückzuführen.

Ein weiteres Hindernis ist der Zugang zu Land bzw. der Besitz von Land. Unsichere Grundbesitzverhältnisse bedeuten, dass die Menschen, Gemeinden und Organisationen weniger in der Lage sind, Veränderungen der Landnutzung voranzutreiben.

Entscheidungen über das Landmanagement werden auf verschiedenen Ebenen gefällt – von den landwirtschaftlichen Betrieben bis zum Staat. Eine gute Koordinierung ist wichtig, da sowohl die Landnutzungs- als auch die Kli­mapolitik oft mehrere Sektoren und Behörden betreffen, die für Umwelt, Was­ser, Energie und Infrastruktur sowie für Gesundheit und Verkehr verantwortlich sind.

Ein menschenzentrierter Ansatz

Weil sie einen engen Kontakt zu ihrer Umwelt haben und über viel Wissen be­züglich ihres Landes besitzen, kann die indigene und lokale Bevölkerung mit ihren landwirtschaftlichen Praktiken dazu beitragen, die Herausforde­rungen des Klimawandels, der Ernährungssicherheit und der Erhaltung der Bio­diversität zu bewältigen, und damit der Wüstenbildung und Landdegradation entgegenzuwirken.

Die Überschneidungen zwischen Klimawandel, Genderpolitik und Anpassung an den Klimawandel finden auf mehreren Ebenen statt: in den Haushalten, auf na­tionaler und auf internationaler Ebene. Macht und Wissen sind für den Aufbau von Anpassungskapazitäten wichtig. Frauen spielen eine Schlüs­selrolle bei der nachhaltigen Entwicklung, und sind gleichzeitig beson­ders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Die Stärkung von Frauen kann Synergien und zusätzlichen Nutzen für die Haushalte mit sich bringen. Zu den politischen Maßnahmen zur Förderung einer größeren Beteili­gung von Frauen an einem nachhaltigen Landmanagement gehören Geldtrans­fers an Frauen sowie Investitionen in Gesundheit, Bildung, Ausbildung und Kapazitätsaufbau.

Jetzt handeln

Rasches Handeln ist erforderlich, um im Landwirtschaftssektor Risiken und Verluste zu verhindern oder zumindest zu verringern. Das liegt daran, dass mit voranschreitendem Klimawandel das Potenzial mancher Klimaschutzmaßnahmen abnimmt. Eine Möglichkeit zur Verringerung von Treibhausgasemissionen be­steht zum Beispiel darin, den Gehalt an organischem Kohlenstoff in den Böden zu erhöhen. Die Fähigkeit der Böden, als Senken für die Kohlenstoffsequestrie­rung zu dienen, nimmt jedoch mit steigender Temperatur ab.

Eine Verzögerung der Maßnahmen wird irreversible Auswirkungen auf viele Ökosysteme haben und sich negativ auf die Nahrungsmittelproduktion und die Gesundheit der Menschen auswirken.

Kapazitätsaufbau

Wissens- und Technologietransfer sind der Schlüssel zum Erfolg. Dazu gehören auch die Bewusstseinsbildung und die Klimawandelbildung. Die Bereit­stellung von Informationen über klimawandelbedingte Risiken kann die Kapazi­tät der Verantwortlichen im Landmanagement erhöhen: Sie können besser auf die Auswirkungen des Klimawandels reagieren und rechtzeitig wichtige Ent­scheidungen treffen.

Die Einrichtung von Frühwarnsystemen für extreme Wetter- und Klima­ereignisse kann den Menschen helfen, auf die klimatischen Bedingungen zu reagieren, und auf diese Weise Leben, Eigentum und Existenzgrundlagen zu schützen. Saisonale Vorhersagen und Frühwarnsysteme sind besonders für die Nahrungsmittelsicherheit und das Monitoring der Biodiversität (einschließlich Schädlingen und Krankheiten) wichtig.

Investitionen und Wirtschaft

Die Kosten stellen oft ein Hindernis für ein nachhaltiges Landmanagement dar. Investitionen in die Landsanierung können jedoch im Endeffekt Vorteile bringen, so dass sich diese Investitionen bereits kurzfristig rentieren. Manche Maßnahmen können zum Beispiel die Ernteerträge und den wirtschaft­lichen Wert von Weideland verbessern. Maßnahmen zur Landsanierung verbes­sern die Lebensgrundlagen und bieten sowohl kurzfristig wirtschaftliche Ge­winne als auch längerfristig zahlreiche Vorteile wie den Erhalt der Biodiversität und funktionierende Ökosystemdienstleistungen.

Staatliche Unterstützung und ein leichterer Zugang zu Krediten können dazu beitragen, die Hindernisse zu überwinden, mit denen insbesondere arme Klein­bauern konfrontiert sind.

KURZ ZUSAMMENGEFASST


Reisterrassen

Abb. 1: Reisterrassen, Foto und © Quang Nguyen Vinh

ALLGEMEINE ZUSAMMENFASSUNG

Land liefert Nahrungsmittel, Futtermittel, Fasern, Energie und Süßwasser, ohne die die menschliche Gesellschaft und ihre Wirtschaft nicht existieren könnten. Diese Versorgung ist jedoch bedroht, infolge der beispiellosen, durch die Erd­erwärmung noch verschärften Ausbeutung von Land und Süßwasser in den letzten Jahrzehnten.

Land spielt eine wichtige Rolle im Kreislauf der Treibhausgase, vor allem in der Landwirtschaft. Eine vernünftige Landnutzung – darunter ein nachhaltiges Ma­nagement von Wäldern und Ökosystemen – kann jedoch erheblich zum Klima­schutz und zur Anpassung an den Klimawandel beitragen.

Durch schnelle und konzertierte Anstrengungen zur Förderung eines transfor­mativen Wandels kann Land erhalten, wiederhergestellt und nachhaltig genutzt werden, während gleichzeitig globale gesellschaftliche Ziele erreicht werden.

Letzte Aktualisierung: 18.10.2021

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