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Homepage > Dokumentation > Naturwissenschaften > Astronomie > Grundlagen > Die Zeitzonen

Die Zeitzonen

Autor:
Publikation: 1.9.2000
Herkunft: La main à la pâte, Paris

Wie wir gesehen haben, ist der Tag der Zeitraum zwischen zwei Höchstständen ("Kulminationspunkten") der Sonne – sofern man sich während dieser Zeit nicht in westlicher oder östlicher Richtung bewegt hat, man also auf einem Längengrad geblieben ist. Ein Tag dauert 24 Stunden und zum Zeitpunkt des Sonnenhöchstands ist auf diesem Längengrad Mittag. Stellen Sie sich jetzt vor, dass jeder auf diese Weise seine Mittagszeit bestimmen würde, dann könnte man sich mit niemandem verabreden, der auf einem anderen Längengrad lebt. Wenn diese Person im Osten zu Hause wäre, kämen wir zu spät und im Westen wären wir zu früh da. Deshalb musste man sich etwas ausdenken, wie man die Zeiten miteinander abgleichen wollte.

Die Universalzeit (UT)

Die Universalzeit (englisch: Universal Time, UT) ist so definiert, dass auf der ganzen Erde Mittag ist, wenn die Sonne über dem Längengrad von Greenwich[1] kulminiert. Diese Festlegung ist jedoch wenig befriedigend, weil sich für Länder, die auf ganz anderen Längengraden liegen, gänzlich unpassende Zeiten ergeben. So geht nach Universalzeit in Japan die Sonne um 9 Uhr abends (UT) auf. Diesem Problem hat man durch die Einführung von Zeitzonen abgeholfen.

Die Zeitzonen

Die Zeitzonen sind wie folgt definiert: Da der Tag 24 Stunden hat, wurde die Erdoberfläche in 24 Zonen eingeteilt, deren geographische Längen sich jeweils um ein Stunde, das heißt um einen Winkel von 15° (360/24), unterscheiden. Die Zeit wird für die mittlere Länge einer Zone festgelegt, so dass die örtliche Zeit an den Zonengrenzen nie um mehr als eine halbe Stunde von der offiziellen Zeit abweichen kann. In der Zeitzone, in der Greenwich liegt, ist die Zeit per Definition gleich der Universalzeit. Die Zeit der östlichen Zeitzonen sind dann definiert als UT + 1 bis UT + 12, man muss also, wenn man nach Osten reist, die Uhr vorstellen, während man sie nach Westen pro Zeitzone um jeweils eine Stunde zurückstellen muss. Mit dieser Übereinkunft lassen sich Universalzeit und offizielle Lokalzeiten miteinander vereinbaren und man arbeitet auf dem ganzen Planeten mit einem eindeutigen Zeitbezug.

Natürlich sind damit nicht alle Probleme gelöst. Ein Land erstreckt sich zum Beispiel über mehrere Zeitzonen, andere Länder halten sich nicht ganz an die Regelung. Zum Beispiel gehört Frankreich zwar zur Zeitzone der Länge von Greenwich, addiert aber eine Stunde im Winter und zwei Stunden im Sommer, um Energie zu sparen. In Frankreich kulminiert die Sonne im Sommer (Sonnenmittag) im Elsass vor zwei Uhr und in der Bretagne etwas später. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt die Mitteleuropäische Zeit (MEZ = UT + 1). Auch in Deutschland hat die Sonne ihren Höchststand zu unterschiedlichen Zeiten. Nehmen wir zum Beispiel Görlitz und Aachen. Görlitz ist die östlichste Stadt Deutschlands, sie liegt auf dem 15. Längengrad, auf dem die MEZ der wahren Ortszeit [WOZ] entspricht. Aachen ist die westlichste Stadt Deutschlands, sie liegt ca. 8,5° westlich vom 15. Längengrad. Im Sommer kulminiert die Sonne in Görlitz um 12 Uhr MEZ (= 13 Uhr MESZ [Mitteleuropäische Sommerzeit]), während sie in Aachen erst um 12 h 34 min MEZ kulminiert: Wenn man um 15° nach Westen wandert, kulminiert die Sonne 1 Stunde später, bei 8,5° lediglich 34 Minuten später.
Länder, die sich über mehrere Zeitzonen erstrecken, haben sich entsprechend anpassen müssen. In Kanada gibt es 6 Zeitzonen.

Die Datumsgrenze

Die Datumsgrenze verläuft in der Nähe des Längengrades, der dem von Greenwich gegenüber liegt (Antipode). Jemand, der sich von Greenwich nach Osten bewegt und die Erde halb umkreist, würde 12 Stunden verlieren, während ein Reisender in westlicher Richtung 12 Stunden gewinnen würde. Wenn sich die beiden begegnen, hätten sie eine Zeitdifferenz von 24 Stunden, von einem ganzen Tag. Aus diesem Grund verringert man das Datum um einen Tag, wenn man die Datumsgrenze von Westen nach Osten (also in östliche Richtung) überschreitet und erhöht es um einen Tag in umgekehrter Richtung.


Fußnote

1: In Greenwich (England) befand sich die königliche Sternwarte. Heute ist Greenwich ein Stadtteil im Osten Londons.

Letzte Aktualisierung: 11.2.2014

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