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Homepage > Aktivitäten > Nachhaltigkeit > Der Ozean, mein Planet und ich! > 3: Der Ozean und der Mensch > Vom Ozean ausgehende Gefahren

3.2: Vom Ozean ausgehende Gefahren

Autoren:
Publikation: 31.5.2017
Lernstufe: 3
Übersicht: Anhand zweier Arbeitsblätter (über die Auswirkungen eines Tsunamis auf Sumatra und einer Sturmflut an der Nordseeküste) wird den Schülern be­wusst: Überall auf der Welt sind Küstenbewohner den Risiken von Über­schwemmungen ausgesetzt.
Angestrebte Kenntnisse:
  • Die an den Küsten lebende Bevölkerung hat zugenommen. Das Über­schwemmungsrisiko betrifft immer mehr Menschen.
  • Der Anstieg des Meeresspiegels führt zu immer häufigeren Überschwem­mungen.
  • Es gibt weltweit vernetzte Warnsysteme. Wenn Gefahren rechtzeitig er­kannt werden, kann die Bevölkerung geschützt werden.
Wortschatz: Überschwemmung, Sturmflut, Hochwasser, Tsunami, Hochwasserschutz, Küstenschutz
Dauer: 1 Stunde
Material: Für jeden Schüler: Für die Klasse:
  • eine Weltkarte
  • ein Beamer
Herkunft: La main à la pâte, Paris

Ausgangssituation

Die Lehrerin projiziert das Arbeitsblatt 30 (Banda Aceh – vorher und nachher) an die Wand und/oder händigt jedem Schüler ein Exemplar des Arbeitsblattes aus. In dem Arbeitsblatt sind zwei Satellitenbilder zu sehen. Sie wurden aufge­nommen bevor und kurz nachdem im Dezember 2004 ein Tsunami auf die indo­nesische Küste traf. Banda Aceh liegt auf der indonesischen Insel Sumatra.

Die Schüler sollen zunächst jeder für sich beschreiben, was sie sehen, und anschließend erläutern, was passiert sein könnte.

Pädagogische Anmerkungen

Gemeinsame Erörterung

Die Lehrerin schreibt die Beobachtungen und Erklärungen der Schüler an die Tafel. Die Begriffe Flut, Flutwelle, Tsunami, Sturmflut werden genauer definiert.

Ein Schülerin an der Tafel

Abb. 1: Eine Schülerin erläutert die Auswirkungen des Tsunamis von 2004 [3].

Die Lehrerin fragt: "Was seht ihr in den beiden Bildern? Wieso sind Landgebiete unter Wasser?".

Im Arbeitsblatt 30 (Banda Aceh – vorher und nachher) auch schematisch dar­gestellt, wie die "Internationale Charta für Weltraum und Naturkatastrophen" funktioniert. In dieser Charta arbeiten zahlreiche Raumfahrtagenturen aus der ganzen Welt zusammen, u. a. die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Aufgabe der ver­schiedenen Raumfahrtagenturen ist es, den Behörden in den von einer Natur­katastrophe (oder auch einer technischen Katastrophe) betroffenen Ländern, Satellitendaten zu liefern. Diese Daten, die praktisch in Echtzeit weitergege­ben werden, sind sehr wertvoll. Mit deren Hilfe lässt sich schnell ermessen, um was für eine Katastrophe es sich handelt, welches Ausmaß sie hat und welche Regionen betroffen sind. Auf diese Weise lassen sich die Rettungsmaßnahmen viel besser koordinieren. Diese Charta wird mehr als 40 Mal im Jahr aktiviert.

Satellitenbild von Banda Aceh nach dem Tsunami von 2004

Abb. 2: Satellitenbild von Banda Aceh nach dem Tsunami von 2004 (zum Vergrö­ßern auf das Bild klicken); Quelle: SERTIT, © CNES/SERTIT

Pädagogische Anmerkungen

  • Die Schüler haben sich eventuell aufgrund der Medienberichterstattung über einen kürzlich aufgetretenen Tsunami einen spezifischen Wort­schatz angeeignet (Tsunami, Magnitude, Epizentrum), aber sie kennen nicht immer die exakte Bedeutung dieser Begriffe und werfen oft Tsuna­mi, Sturmflut und tropischen Wirbelsturm in einen Topf.
  • In dieser Unterrichtsstunde kann auf den Unterschied zwischen Tsunami und Sturmflut hingewiesen werden (siehe die folgenden wissenschaftli­chen Anmerkungen). Es geht hier aber eigentlich darum, zu zeigen, dass es nicht nur Vorteile hat, in der Nähe der Ozeane zu leben, es gibt auch Risiken.

Wissenschaftliche Anmerkungen

  • Tsunami oder Sturmflut? Ein Tsunami ist eine sehr lange Wasserwelle, die sich über sehr große Entfernungen ausbreiten kann. Sie ist auf hoher See praktisch unsichtbar. Trifft sie jedoch auf eine flache Küste, türmt sich die Welle zu einer riesigen Flutwelle auf. Ein Tsunami wird meistens durch ein Seebeben ausgelöst (oder seltener durch große Erdmassen, die – z. B. als Folge eines Erdrutsches oder eines Vulkan­ausbruchs – ins Meer rutschen).
    Eine Sturmflut wird dagegen durch einen Sturm ausgelöst: Starker auflandiger Wind (der vom Meer an Land strömt) drückt große Wasser­massen an die Küsten und in Flussmündungen. Es kommt zu Über­schwemmungen.
  • Tsunami oder (Wirbel-)Sturm? Ein wesentlicher Unterschied zwischen einem Tsunami und einer großen Wasserwelle (die zum Beispiel während eines Sturms entsteht, oder an einem beliebten Surfspot) ist deren Wellenlänge, d. h. der Abstand zwischen zwei Wellenkämmen bzw. zwei Wellentälern. Lange Wellenlänge heißt lange Wellenperiode – die Wellen­periode ist die Zeit zwischen der Ankunft zweier Wellenkämme oder zweier Wellentäler an einem Ort. Ein zweiter wesentlicher Unterschied ist: Bei "Sturmwellen" bewegt sich lediglich eine mehr oder weniger tiefe Wasserschicht an der Meeresoberfläche. Bei einem Tsunami schwingt dagegen die ganze Wassersäule (von der Wasseroberfläche bis zum Meeresboden).
    • Eine sehr große, durch einen Sturm erzeugte Wasserwelle hat eine Periode von etwa 10 bis 20 Sekunden. Das entspricht einer Wellen­länge von etwa 50 bis 150 Meter. Diese Welle führt ein "kleines" Wasservolumen mit sich, das so weit ins Land getragen wird, wie die Welle lang ist (vorausgesetzt die Küste ist flach).
    • Eine Tsunamiwelle kann zwischen 10 und 700 km lang sein und eine Periode von mehreren Minuten bis zu zwei Stunden haben [2]. Die in der Welle enthaltene Wassermenge ist gigantisch. Nichts kann diese Wassermassen aufhalten, wenn sie auf Land treffen. Das Wasser eines Tsunamis kann weit (einige Hundert Meter bis mehre­re Kilometer) ins Landesinnere fließen.

Literaturrecherche: Sturmfluten

Die Lehrerin gibt jedem Schüler ein Exemplar des Arbeitsblattes 31 (Die Risiken einer Sturmflut). Die Schüler lesen sich den Text durch und fragen die Lehre­rin, wenn sie Wörter nicht verstehen. Anschließend beantworten sie die beiden Fragen.

Gemeinsame Erörterung

Die Schüler stellen fest: Menschen leben gern an oder in der Nähe von Mee­resküsten. Leider sind ihnen die Risiken, die das Leben an der Küste birgt, oft nicht bewusst, sogar dann nicht, wenn sich vor einigen Jahren an gleicher oder ähnlicher Stelle eine (Natur-)Katastrophe ereignet hat. Die Gefahren wer­den sehr schnell verdrängt.

Weil die Menschen nicht vorsorgen und weder sich noch die Küsten schützen, steigt das Risiko von Überschwemmungen (ob durch Tsunamis oder Wetter­ereignisse verursacht) weltweit tendenziell an.

Schülertext

Abb. 3: Schülertext zu den Risiken von Überschwemmungen bei steigendem Meeresspiegel und häufigeren Stürmen [3]

Zusammenfassung

Zum Schluss der Unterrichtsstunde wird eine gemeinsame Zusammenfassung formuliert, die jeder Schüler in sein Arbeitsheft überträgt.

Beispiel für eine Zusammenfassung:

Es leben immer mehr Menschen an den Küsten. Die Gefahren, die ihnen dort drohen, werden durch den Klimawandel verschärft. Der Klimawandel hat zur Folge, dass der Meeresspiegel steigt und sich die extremen Wetterereignisse häufen. Es gibt auf der ganzen Welt Frühwarnsysteme, um vor Gefahren zu warnen und die Bevölkerung zu schützen.

Zum Nachlesen


Fußnote

1: SERTIT ist eine Abteilung der Universität Straßburg; sie ist zuständig für Bildbearbeitung und Fernerkundung und wertet die Satellitenbilder des SPOT-Satelliten aus.

2: Quelle: Infoblatt Tsunami von Peter Bormann (Deutsches GeoForschungsZentrum)

3: Abb. 1: 5. Klasse von Anne-Marie Lebrun (Bourg La Reine)
Abb. 3 (angepasst): 5. Klasse von Kevin Faix (Le Kremlin-Bicêtre)

Letzte Aktualisierung: 9.8.2024

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