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Homepage > Aktivitäten > Nachhaltigkeit > Der Ozean, mein Planet und ich! > 3: Der Ozean und der Mensch > 3.5: Erdölförderung und Ölverschmut­zung

3.5: Erdölförderung und Ölverschmutzung

Autoren:
Publikation: 20.6.2017
Lernstufe: 3
Übersicht: Die Schüler befassen sich mit der Erdölförderung im Ozean und den Fol­gen eines Ölunfalls.
Angestrebte Kenntnisse:
  • Unter dem Meeresboden gibt es Erdöllagerstätten.
  • Der größte Teil des auf der Erde und im Ozean geförderten Erdöls wird in Tankschiffen über die Meere transportiert.
  • Bei der Förderung und dem Transport kann Erdöl auslaufen (wenn zum Beispiel ein Öltanker sinkt). Es kommt zu einer Ölpest.
Wortschatz: die Ölpest
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten (+ 15 Minuten zum Aufräumen)
Material: Für die Klasse:
  • Pflanzenöl mit Kakaopulver vermischt – als Modell für Erdöl
  • Wasser
  • Spülmittel
Für jede Schülergruppe:
  • ein großes Gefäß (eine Auflaufform zum Beispiel)
  • Küchenpapier
  • ein großer Stein oder ein kleiner Haufen Sand
  • optional: eine Vogelfeder
  • ein durchsichtiges Glas (besser: ein durchsichtiger Messbecher)
  • Zeitungspapier oder eine Plastikplane, um den Tisch abzudecken
  • Verschiedene Materialien: Gummibänder, Schnüre, Korken, Eisstiele oder Ähnliches, Zahnstocher, Luftballons, Watte, Kaffeefilter, Plastikfolie, eine Pipette, Löffel, alte Zahnbürsten, Gras
Für jeden Schüler:
Herkunft: La main à la pâte, Paris

Vorbemerkungen

Im Experimentierteil dieser Unterrichtsstunde wird mit einer Öl-Kakao-Mischung herumhantiert. Es bietet sich daher an, den Unterricht nach draußen oder in einen Fachraum zu verlegen.

Die Öl-Kakao-Mischung sollte etwa 30 Minuten ruhen. In dieser Zeit können sich die Schüler zum Beispiel mit dem Arbeitsblatt befassen.

Ausgangsfrage

Die Ozeane werden nicht nur durch das Einleiten von Müll verschmutzt – siehe die Unterrichtsstunde 3.4 (Vermüllung der Ozeane) –, sondern auch durch Öl­unfälle, die bei der Förderung und dem Transport von Erdöl über die Weltmeere passieren. Ölunfälle werden zum einen durch Lecks bei der Offshore-Ölförde­rung verursacht, und zum Teil durch Havarien von Öltankern. Das bei einer Ha­varie eines Öltankers auslaufende Öl führt zu einer sogenann­ten Ölpest.

Literaturrecherche

Die Lehrerin verteilt das Arbeitsblatt 38 (Erdölförderung, Erdöltransport und Öl­unfälle) [1]. Darin sind zwei konkrete Ölunfälle beschrieben: Der eine geschah 2010 nach der Explosion der Bohrinsel Deepwater Horizon, der andere 2002 durch den Untergang des Öltankers Prestige.

Die Klasse diskutiert über die ökologischen und wirtschaftlichen Ursachen und Folgen dieser beiden Katastrophen: Bedeutung des Transports von Waren über den Seeweg; Erschöpfung der fossilen Energierohstoffe (z. B. Erdöl und Erd­gas), was dazu führt, dass trotz der Risiken immer tiefer gebohrt wird; Über­alterung und mangelnde Wartung der Schiffe; undurchsichtige Lage auf den Schiffen (zusammengewürfelte Crew aus vielen verschiedenen Ländern); Um­weltkosten (= gesellschaftliche Kosten von Umweltbelastungen); Auswirkun­gen auf die Lebewesen im Meer und an den Küsten, auf den Tourismus usw.

Experiment

Die Lehrerin schlägt vor, dass sich die Schüler in eine Ölpest-Situation verset­zen: In der Nähe ihres Wohnorts (an der Küste) ist Erdöl ausgelaufen. Sie sol­len die Verbreitung des Ölteppichs verhindern und versuchen, das Erdöl aus dem Meer zu entfernen.

Die Schüler werden in Vierergruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekommt eine große mit Wasser gefüllte Auflaufform (oder etwas Ähnliches). Die Lehrerin gießt ein wenig von der von ihr zubereiteten Öl-Kakao-Mischung (= Erdöl) in jede Auflaufform. Sie sollte die Mischung so in die Auflaufform gießen, dass nicht die ganze Oberfläche mit "Erdöl" bedeckt ist, da eine der Aufgaben darin bestehen wird, die Ausbreitung des "Ölteppichs" zu verhindern. Die Schüler sollten die Wasser-"Erdöl"-Mischung auf keinen Fall umrühren, sonst verteilt sich das "Erdöl" gleichmäßig.

Ein Stein in der Auflaufform stellt eine Küste dar, ein kleiner Haufen Sand einen Strand. Der Stein und/oder der Sand sollte(n) aus dem Wasser herausragen. Jede Gruppe bekommt außerdem ein Glas (oder noch besser: einen Mess­be­cher). Auch interessant ist es, ein oder zwei Vogelfedern (falls vorhanden) auf den "Ölteppich" zu legen. Dadurch wird den Schülern bewusst, dass es noch weitaus schwieriger ist, eine Vogelfeder vom Erdöl zu befreien als den Stein.

Die Schüler arbeiten in zwei Schritten.

Simulation einer Ölpest

Abb. 1: Simulation einer Ölpest [2]

Die Lehrerin bittet die Schüler, das aufgefangene Öl in das Glas bzw. den Mess­becher zu geben, um so die Wirksamkeit der jeweiligen Methode zu be­werten. Die Schüler sollen das Volumen der umgefüllten Flüssigkeit sowie deren Ölanteil bestimmen.

Das Wasser zu filtern, indem man den gesamten Inhalt der Auflaufform durch einen Filter gießt, wird nicht als valide Methode akzeptiert. Das kann man mit dem Meer schließ­lich auch nicht machen.

Gemeinsame Erörterung

Die Schüler stellen fest: Öl und Wasser vermischen sich nicht. Das Öl schwimmt auf dem Wasser, weil die Dichte von Öl kleiner ist als die Dichte von Wasser. Bei einem Ölunfall ist das auch so: Die meisten Bestandteile des Erdöls schwimmen an der Wasseroberfläche.

Die Gruppen präsentieren ihre Methoden zur Reinigung des verschmutzten Was­sers und vergleichen die jeweilige Wirksamkeit: Wie lange hat es gedauert? Wie viel Öl wurde entfernt?

Die Lehrerin bittet anschließend einige Schüler, einen Finger in das Spülmittel zu tauchen und die Oberfläche des Wasser-Öl-Gemischs zu berühren. Sie sol­len die Oberfläche wirklich nur berühren, Umrühren ist nach wie vor verboten. Sie werden beobachten, dass sich das Öl verteilt und sich kleine Öltröpfchen bilden, die sich leichter entfernen lassen.

Die Lehrerin fragt die Schüler dann, ob man Spülmittel auch zur Reinigung des Meeres verwenden könnte; oder zumindest zur Reinigung von Vogelfedern. Die Diskussion läuft darauf hinaus, dass Spülmittel/Waschmittel umweltschädlich ist. Wenn man Spülmittel großflächig zur Reinigung des Meeres verwenden würde, wäre man mit neuen Problemen konfrontiert.

Gedanken zur Beseitigung eines Ölteppichs

Abb. 2: Ideen zur Beseitigung eines Ölteppichs [2]

Zusammenfassung

Unter dem Meeresboden gibt es Erdöl-Lagerstätten. Erdöl ist eine unserer wichtigsten Energiequellen. Bei der Erdölförderung sowie dem Transport von Erdöl über die Meere passieren immer wieder Ölunfälle. Ein Ölunfall stellt eine große Umwelt- bzw. wirtschaftliche Katastrophe dar.

Die Lehrerin fragt die Schüler zum Schluss, ob man dem Meer andere Energie­quellen entnehmen kann, die "sauberer" sind als Erdöl. Diese Frage ist Gegen­stand der nächsten Unterrichtsstunde.


Fußnote

1: Quellen für das Arbeitsblatt 38:

2: Abb. 1: 5. Klasse von Anne-Marie Lebrun (Bourg La Reine)
Abb. 2 (angepasst): 5. Klasse von Kevin Faix (Le Kremlin-Bicêtre)

Letzte Aktualisierung: 8.11.2022

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